"Ja zur Herausforderung". Martine Hansen au sujet de ses nouvelles fonctions en tant que ministre de l'Enseignement supérieur et de la Recherche

Michèle Gantenbein: Frau Hansen, den ersten Ministerrat haben Sie hinter sich. Wie wurden Sie empfangen?

Martine Hansen: Ich wurde gut empfangen. Ganz fremd sind mir die Minister ja nicht. Viele kannte ich schon.

Michèle Gantenbein: Sie wurden auf einen Schlag Vollzeitpolitikerin auf höchster Ebene. Ist diese Tatsache auch schon auf der Gefühlsebene angekommen?

Martine Hansen: (lacht) Nein, noch nicht ganz. Ich hatte ja noch nicht die Gelegenheit, mich in meine Arbeit hineinzuflihlen.

Michèle Gantenbein: Wie hat Ihr Umfeld auf die Nominierung reagiert?

Martine Hansen: Ich bekam viele SMS von Bekannten und Freunden. Sehr bewegend war der Abschied von den Schülern und Lehrern am Montag. Es war mein letzter Schultag. Ein wichtiger Lebensabschnitt ging zu Ende. Ich bin eigentlich nicht jemand, der große Gefühle zeigt, ein paar Tränen flossen dann doch.

Michèle Gantenbein: Gab es auch ernst zu nehmende Stimmen, die Sie vor der neuen Aufgabe gewarnt haben?

Martine Hansen: Gewarnt hat mich eigentlich niemand. Die wenigen Menschen, die ich um Rat gefragt habe, dazu zählt auch mein Lebenspartner, haben mir ihre Unterstützung zugesichert. Sonst hätte ich das Amt auch nicht angenommen. Die Einzige, die etwas besorgt war, war meine Mutter. Sie sorgte sich um meine Tochter und was nun aus ihr wird.

Michèle Gantenbein: Mit welchen Worten haben Sie Ihrer Tochter die Neuerungen in Ihrem Leben erklärt?

Martine Hansen: Sie hat sofort gemerkt, dass etwas im Busch ist. Ich habe ihr erklärt, dass ich möglicherweise einen neuen Job bekomme, dass ich den aber nur annehmen würde, wenn ich nicht weniger oft zu Hause bin als bisher. Als Schuldirektorin habe ich stets Wert darauf gelegt, sie spätestens um 18 Uhr aus der Maison relais abzuholen und sie morgens zur Schule zu bringen. Das soll auch in Zukunft so bleiben.

Michèle Gantenbein: Es gibt Politiker wie DP-Präsident Xavier Bettel, die sich einen Spaß daraus machen, hervorzustreichen, dass Sie „nur" dritte Wahl waren. Wie gehen Sie damit um?

Martine Hansen: Als Schuldirektorin habe ich gelernt, dass man nicht auf alle Aussagen antworten und sie persönlich nehmen sollte. Ich werde mich an die Arbeit machen und mein Bestes geben. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen mich solche Aussagen völlig kalt.

Michèle Gantenbein: Sie haben ein Jahr Zeit, sich einzuarbeiten, zu zeigen, was Sie drauf haben und Marie-Jose Jacobs bei den Wahlen 2014 zu ersetzen. Fühlen Sie sich unter Druck gesetzt?

Martine Hansen: Ich habe nicht die Ambition, Marie-Jose Jacobs zu ersetzen. Ich werde versuchen, mein Ding zu machen und hoffe, dass die Menschen mich so akzeptieren, wie ich bin, ersetzen aber möchte ich niemanden. Also lastet auch kein Druck auf mir. Auch kein Wahlkampfdruck.

Michèle Gantenbein: Die jüngste externe Evaluierung der Uni Luxemburg ergab Mängel bei der internen Kommunikation und beim Management. Wie muss modernes Hochschulmanagement aussehen?

Martine Hansen: Ob Sekundarschule oder Universität, die Führung gestaltet sich ähnlich. Man hat mit vielen Menschen zu tun. Deren Teilhabe ist wichtig. Man muss sie mit in die Verantwortung nehmen. Nur so erreicht man, dass Entscheidungen mitgetragen und auch umgesetzt werden. Das ist ein Prinzip und gilt nicht nur für Schulen. Neben einer externen braucht Qualitätsentwicklung auch eine regelmäßige interne Evaluierung. Man muss die Dinge laufend überprüfen und verbessern. Das Management muss auch für eine enge Verknüpfung zwischen Uni und Forschung sorgen.

Michèle Gantenbein: Wie sind Sie zur CSV gestoßen? Aus Überzeugung? Aus Tradition? Oder aus Zufall?

Martine Hansen: (lacht) Spontan würde ich sagen, aus Uberzeugung und Tradition. Beides ist aneinander gekoppelt. Ich bin im landwirtschaftlichen Milieu aufgewachsen. Dort hat die CSV Tradition. Und was lange Tradition hat, wird irgendwann Uberzeugung.

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